High Tech – low fun.

Man muss den Dingen ins Auge sehen, auch wenn sie keins haben: Innovative Produkte stillen Bedürfnisse, die wir vorher nicht hatten. Dafür machen sie uns Probleme, die wir vorher ebenfalls nicht hatten. Und sie rauben uns Nerven. Davon hatten wir vorher noch ein paar. Und Geld. Das scheinen wir vorher auch gehabt zu haben, sonst hätten wir uns den Unfug nicht gekauft. Aber einer muss ja die Wirtschaft ankurbeln.

Man muss den Dingen ins Auge sehen, auch wenn sie keins haben: Innovative Produkte stillen Bedürfnisse, die wir vorher nicht hatten. Dafür machen sie uns Probleme, die wir vorher ebenfalls nicht hatten. Und sie rauben uns Nerven. Davon hatten wir vorher noch ein paar. Und Geld. Das scheinen wir vorher auch gehabt zu haben, sonst hätten wir uns den Unfug nicht gekauft. Aber einer muss ja die Wirtschaft ankurbeln.

Nehmen wir zum Beispiel all die wunderbaren Sportgetränkepulver, die locker zwischen 9 und 25 Euro kosten können. Obgleich in saharatrockener Umgebung aufbewahrt, nur jeweils sekundenlang mit der Luft in Berührung, verklumpen sie nach kurzer Zeit wie alte Rohrreiniger. Ihre Kristalle verfestigen sich zu fossilem Gestein, das sich nur noch mit einem Vorschlaghammer zerkleinern lässt. Es ist nicht ganz leicht, mit einem Vorschlaghammer in einer Getränkepulverdose zu Werke zu gehen.

Das ist aber noch harmlos gegenüber der Pein, die mir das Thema „Laufuhr mit GPS“ seit geraumer Zeit verursacht. Ja, es ist sehr fein, die gelaufene Strecke hinterher auf einer Karte zu betrachten, Kilometermarken und Geschwindigkeiten zu sehen. Ob es allerdings das nervenzerfetzende Handling rechtfertigt, das solche Geräte mit sich zu bringen scheinen, da bin ich mir noch nicht so sicher. Als ich meine Nike+ Sportwatch zurückgab, musste ich mich erst einmal ein Jahr lang von ihr erholen. Ich lief fortan mit einer gewöhnlichen Stoppuhr, die mir nie Sorgen machte. Weder setzte sie unterwegs aus, noch stürzte sie ab. Ihre Batterie war nie leer und sie forderte mich auch nicht auf, Software zu installieren. Ich musste sie nie irgendwo anschließen. Es war eine Zeit voller Stille und innerem Frieden.

Dann ersetzte ich die schlichte Stoppuhr durch einen Garmin Forerunner 210. Ich muss irre gewesen sein. Wieder stehe ich morgens minutenlang im strömenden Regen vor der Haustür anstatt einfach loszulaufen. Früher faltete man die Hände, um ein Bittgebet gen Himmel zu schicken, heute reckt man den linken Arm in die Höhe – in der Hoffnung, dass einen Gott erhören möge und einem das Signal eines Satelliten schicke. Manchmal lege ich das Wunderwerk auch draußen auf eine Fensterbank. Wenn es ein Signal empfängt, versuche ich damit drei Stockwerke möglichst schnell nach unten zu rasen, damit das Signal hält. Es hält nie, aber danach muss ich statt zehn nur noch drei Minuten im Regen stehen. Das Intervalltraining beginnt damit schon vor dem Loslaufen.

Psst - Uhr träumt von einem Satelliten ...

Psst – Uhr träumt von einem Satelliten …

Besonders lustig ist es beim Wettkampf – die Adrenalinausschüttung kommt nicht mehr von der Aufregung, sondern vom Groll gegen die Uhr, die vermutlich nicht rechtzeitig vor dem Startschuss bereit sein wird, obwohl man sie bereits 8 Minuten vorher auf Satellitensuche geschickt hat. Tut man es früher, hat man möglicherweise zwar Empfang, muss aber unablässig auf das Display starren, damit die Uhr nicht wieder in den Energiesparmodus geht, und das Signal verliert. Das ist keine Uhr, das ist ein Quell des Grauens.

Diese Unannehmlichkeiten sind aber noch das reinste Zwiebelwürfeln gegen das, was einem später zuhause blüht. Dann muss man die Uhr nämlich „connecten“. Dafür hat sie eine Klemme mit vier magischen Metallschnibbeln, die auf vier ebenso magische Metallflächen in Amöbengröße geklemmt werden müssen. Dazu muss man das Armband zurückbiegen und die Klemme ansetzen, während man versucht zu peilen, dass alle vier Kontakte getroffen werden. Dazu neigt man sich wie nach einem schweren Hexenschuss zur Seite und linst zwischen Klemme und Uhr. Meistens trifft man nicht gleich alle Kontakte gleichzeitig, dann wiederholt man den Vorgang. Es ist mehr eine Gefühlssache. Man muss der Uhr dabei das Gefühl geben, dass man sehr, sehr viel Zeit hat.

Eine umsichtige Kennzeichnung des Herstellers: Auch bei großer Verzweiflung - nicht in den Mülleimer werfen!

Eine umsichtige Kennzeichnung des Herstellers: Auch bei großer Verzweiflung – nicht in den Mülleimer werfen!

Wenn man glaubt, dass es jetzt passen könnte (nach Gefühl), schließt man die Uhr an den Strom oder an den Rechner an. Manchmal passiert nichts. Dann wieder: biegen, beugen, linsen, klemmen. Man kann es auch mit zurecht ruckeln versuchen. Meistens erscheint dann recht schnell „Aktivität wird gespeichert“ auf dem Display. Wer glaubt, er hat damit eine Verbindung hergestellt, bei der die Uhr lädt, der irrt. So einfach lässt sich ein Garmin Forerunner 210 nicht mit jeder dahergelaufenen Stromquelle verbinden. Stattdessen blinkt irgendwas. Das macht ja nichts, man kann ja beliebig oft biegen, beugen, linsen und klemmen. Manchmal macht die Uhr dann einen Neustart. Dann ist das Display kurz leer, dann erscheint das Garmin Logo und dann ein Rechtstext und dann ist wieder alles wie vorher. Dann ruckelt man einfach wieder. Und klemmt neu. Erst wenn das Batteriesymbol erscheint, wird die Uhr vom Rechner erkannt und kann geladen werden. Bis zu diesem erlösenden Zustand vergehen gelegentlich sieben bis acht Versuche des intensiven Biegens, Beugens, Linsens und Klemmens. Ich bin bereit zu akzeptieren, dass ein GPS-Signal kurz verloren gehen kann. Das mag bei komplexer Technik in einem so kleinen Gerät zu verstehen sein. Dass man aber ein Gerät herstellt, das man nicht ohne Qualen aufladen kann, geschweige denn seine Daten herunterladen kann, ist absurd. In Phasen großer emotionaler Betroffenheit, die sich bei mir angesichts der Konnektivitätsbemühungen einstellen, bin ich geneigt, diese Art der Technik als Scheißdreck zu bezeichnen. Aber spricht man so mit einer Uhr, die fast 200,- Euro kostet?

Der Name ist Programm: Hier klemmt es gewaltig.

Der Name ist Programm: Hier klemmt es gewaltig.

Und ich rede hier nicht über das Update, das ich unvorsichtigerweise gemacht habe, worauf die Uhr komplett abstürzte und sich nur durch Geheimtipps, die nicht in der Bedienungsanleitung stehen (15 Sekunden auf die Lichttaste drücken) wieder zum Leben erwecken ließ. Und auch nicht davon, dass die Uhr danach nicht mehr mit einem älteren Mac Betriebssystem kompatibel war (hätte ich nicht noch einen Laptop parat gehabt, hätte ich meine Daten nie mehr herunterladen können, erst nach einem kompletten Mac Update geht es nun wieder). Und ich rede auch nicht davon, dass der Akku Probleme hat, drei Trainingsläufe zu packen, nach 5 Stunden wird’s mächtig eng.

Ein Blick zu Amazon zeigt: Ich bin nicht allein.

Ein Blick zu Amazon zeigt: Ich bin nicht allein.

Vielleicht ist ja die Zeit reif für eine Selbsthilfegruppe?

Vielleicht ist ja die Zeit reif für eine Selbsthilfegruppe?

Vielleicht gibt es ja weitere Geheimtipps. Vielleicht muss ich mich einfach intensiver in die Uhr einarbeiten. Ich wäre auch dafür, dass man ein Fernstudium einrichtet, in dem man 6 Semester Garmin studiert und als GPS-Fachwirt abschließt. Zahlreiche Foren in deutscher und englischer Sprache zeigen unzählige Themen für Seminare. Vielleicht muss man die Kontakte mit einer Mischung aus Gebissreiniger und essigsaurer Tonerde (Verhältnis 3:1) abtupfen, um die Sensibilität zu fördern. Vielleicht muss man fünfmal kurz die Starttaste drücken und danach dreimal lang die Lichttaste. Vielleicht kann man die Akkulaufzeit verlängern, in dem man die Schließe auch nach dem Ablegen zu macht. Ich halte es für möglich, dass ich einfach noch zu wenig über die Uhr weiß.

Eigentlich wollte ich aber doch nur laufen und danach die aufgezeichnete Strecke herunterladen. Aber entweder die Technik oder ich – einer von uns beiden ist noch nicht bereit dafür.

Über die Autorin

27 Kommentare

  • Wie immer sehr köstlich geschrieben: Danke dafür! Aber tu mir bitte einen Gefallen: sprich bei einem Forerunner nicht von einer Uhr – das tut mir als altem Uhrmachermeister quasi körperlich weh 😉

  • Wenn es nicht so genau sein muss, reicht ein Smartphone + App. Ich finde ENDOMONDO sehr übersichtlich und ich habe normalerweise keine Geduld mit technischen Geräten.

  • Ich bin auch schon mit Runtastic gelaufen, das war auch ganz in Ordnung. Aber erstens will ich das Phone nicht absolut immer mitnehmen und zweitens stört es mich, dass es da aufwändig ist, die Uhr mal anzuhalten. Ich trink mal was, oder steh an der Ampel oder gehe Treppen. Dann stoppe ich die Uhr gern, sonst stimmt ja vieles nicht so richtig. Dafür finde ich das Phone einfach unpraktisch.

  • Da ich alles in allem ein kleiner Aufzeichnungsfreak bin, will ich auf den Garmin nicht verzichten – muss dir aber in allem, was du über den G210 schreibst Recht geben. Mein „Geheimtipp“ in dieser Sache – so wie der kleine Garmin 110 verrät, wie man ihn neu booten kann, ist er auch in der Handhabung einfacher zu bedienen. Er findet schneller einen Satelliten, zeigt nach dem Lauf sofort auf seinem Display alle Daten hierüber und die Klemme am Ladekabel ist eine ganz andere. Auch der 110 hat 4 Kontakte, aber die werden wie eine zweite Haut darüber gestülpt, connecten sofort und der PC hat keine Probleme den Kleinen zu finden. In diesem Fall ist mal weniger mehr.

  • Die Probleme hatte ich früher mit meiner Garmin auch (450). Seit neustem schmückt die Suunto Ambit 2 mein Handgelenk. Ist zwar etwas klobiger und ein klein wenig teurer, aber das GPS hat sie bisher noch immer in wenigen Sekunden gefunden 🙂

  • Hahaha – ich musste so lachen bei diesem Beitrag! Ich hatte früher auch eine „einfache“ Garmin und genau dieselben Probleme – besonders die Klemme hat mich halb wahnsinnig gemacht 🙂
    Nun habe ich die Forerunner 910 und keine dieser Probleme mehr – die Übertragung läuft drahtlos (Klemmen nur noch beim Aufladen – und auch diese deutlich besser) und die Satelliten sind nach 2 – 3 Min. gefunden. Der Akku hält gefühlte Ewigkeiten – ich war einmal mit ca. halb vollem Akku auf einer 5-stündigen Fahrradtour und er war danach immer noch nicht leer 🙂
    Liebe Grüsse
    Ariana

  • Ich sag es mal so wie ich es sagen würde, wenn ich den Artikel in einem Magazin entdeckt hätte: So a Krampf. Aber auch deswegen hat er eine Daseinsberechtigung – weil er polarisiert. Ich mag meine Polar(s), hatte schon ne Garmin, ne Nike, usw… Aber solche Probleme hatte ich noch nie. Klar, mal ein Wetterumschwung der zum erneuten GPS-Suchen führt, mal ein größerer Ortswechsel der eine längere Suche nach den Satelliten mit sich bringt – aber minutenlang stand ich noch nie im Regen. Wäre auch ne Idee die Uhr vorher rauszulegen (oft reicht ans Fenster) und den Satelliten suchen zu lassen.
    Wo ich voll und ganz zustimme ist die minderwertige Ladefunktion der Garmins. Hatte bisher zwei Uhren des Herstellers und beide Ladefunktionen waren, kurz und bündig, großer Mist.

  • „Manchmal lege ich das Wunderwerk auch draußen auf eine Fensterbank. Wenn es ein Signal empfängt, versuche ich damit drei Stockwerke möglichst schnell nach unten zu rasen, damit das Signal hält.“

    Ich erkenne mich wieder! 🙂

    Am Tag des Frankfurt Marathons habe ich meine 310XT früh genug angeschaltet und sie hat sich fast totgesucht, um einen Satelliten zu erwischen. Mir wurde schon ganz anders…

    Auch die Datenübertragung hat manchmal Tücken. Was an einem Tag locker flockig geht, geht beim nächsten Mal zäh – oder gar nicht.

    Ich weiß auch nicht. Aber ich bin ein „Dokumentierfreak“ – also, muss ich damit leben. 😉

  • Ich bin sehr froh, dass es nicht an mir liegt! 🙂
    Meine Neu-Anschaffung (Nike+ Sportwatch) sollte mich motivieren, denn eigentlich fahre ich lieber Fahrrad … das Akku war schnell geladen, aber genauso schnell auch wieder leer (muss man echt GPS abschalten!?). Dabei ist die Uhr so hübsch …
    … um beim Thema zu bleiben, meine Forerunner 450 habe ich schon einige Jahre, allerdings kann man mit Ihr auch nur etwa ca. 4 Stunden aufzeichnen. Sie kann einiges ab selbst der Regen stört sie nicht. Ich wollte aber gern „Lifestyle“ mit „praktisch“ verbinden und deshalb die Nike+ … und ja Satelliten suchen sie beiden sehr lang!

    … mich wird wohl keine von beiden auf Dauer glücklich machen!?

  • Markus, das ist ja das Schöne an einem Blog, dass es persönliche Erfahrungen sind und kein weltumspannendes Statement. Mit MEINER Garmin in MEINER Wohngegend steh ich minutenlang im Regen. Das ist kein Krampf, sondern Fakt. Sowas Doofes denk ich mir nicht aus. Und Dein Tipp mit der Fensterbank steht übrigens im Text.

  • Ich laufe auch mit der Uhr und bin eigentlich zufrieden. Eben bis auf die VErbindung mit dem PC und noch ein weiter Grund. Sie ist nicht wasserbeständig. Sprich bei Regen läuft das Display bei mir an. Werde die Uhr mal einschicken und mal schauen was passiert

  • klingt für mich zum großteil nach „verwählt“.

    mit einer stoppuhr, die nix kann, bist du höchst zufrieden. wieso muss denn dann die gps-uhr her? das kann doch nix werden, wenn es schon an der unterbewussten grundeinstellung zur uhr bzw. dem sinn der uhr hapert.

    „Eigentlich wollte ich aber doch nur laufen und danach die aufgezeichnete Strecke herunterladen.“

    scheint außerdem das falsche modell zu sein. wieso denn dann der 210er? wieso nicht die einfachste uhr, den forerunner 10? der ist auch neuer, ergo technisch ausgereifter. habe ich letztens erst für meine freundin angeschaut. ladeklemme ist magnetisch und sieht alles in allem sehr solide aus.

    klar, das ändert nichts an den bugs/fehlfunktionen deiner uhr. hast du diesbezüglich mal kontakt zu garmin aufgenommen? sonst mach das! am besten über facebook oder twitter. der (CP) ist super hilfsbereit. ich laufe seit 4 jahren mit einem 610er und hatte NIE probleme. dann ist mir durch eigenes verschulden das armband abgerissen. (CP) angeschrieben und innerhalb von wenigen tagen hatte ich vom support eine nagelneue uhr bekommen. eins mit sternchen für den service! da gibt’s bestimmt auch für deinen 210er hoffnung… 😉

    achja: ich habe leider keinen blog, deswegen schauts mit testen bei mir schlecht aus. was man so hört und liest, dürfen blogger aber manchmal garmin uhren sogar testen. mach doch mal…

  • Ahh, köstlich! Mein Forerunner 310XT polarisiert mich auch täglich aufs Neue. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, auf den Hausstrecken die gute alte Stoppuhr anzulegen, die nur miepsen und ein bisschen Licht machen kann.
    Bei Wettbewerben ist eine GPS-Uhr sowieso überflüssig. Wär ja noch schöner, wenn ich als Teilnehmer die Zeit- und Streckenmessung selber vornehmen müsste 🙂
    Aber auf langen Läufen über 5-6 Stunden, wo ich gerne ungeplant drauflos laufe und mich regelmäßig verfranze, bin ich ohne die lebensrettende Trackback-Funktion aufgeschmissen. Die Alternative wäre, nur bekannte Rundkurse zu laufen (öde), einen GPS-Ziegelstein bzw das blöde Eiphone mitzunehmen (unhandlich bzw albern) oder eine Karte (auch doof).

    Das mit dem Satelliten-Suchen kenne ich leider auch nur zu gut. Ich lege das Teil vorher auf die Terrasse, schnüre meine Schuhe und renne dann damit schnell raus. Bei Schönwetter schalte ich es draußen vor der Tür an und kümmere mich dann gemütlich um das sonstige Geraffel wie Wasserrucksack, Musik auf den Ohren und Klamotten zurechtzupfen.

    Ich glaube, wir alle müssen sehr aufpassen, dass wir uns nicht zu sehr zumüllen und ausbremsen mit „hilfreichen“ Gadgets.

  • Exakt was ich auch schon so oft dachte, seit zwei Monaten habe auch ich dieses Wunderwerk der amerikanischen Technik und kann nur mit dir übereinstimmen. Diese merkwürdige Krokodilklemme war schon seit dem ersten Tag ein Graus in meinen Augen und fragte mich, wieso wird diese Uhr in allen Testen (Zeitungen, Blogs, Foren) so gelobt und dieser Krampf wird nicht erwähnt, mit dem GPS Signal dito? Inzwischen habe ich es stumpf hingenommen und muss halt damit leben.

  • Ich schmeiß mich weg!! GENAU die Probleme habe ich gerade mit Garmin 610. Satellitensuche: bis der sich mal ausgemährt hat, geht der Sparmodus an, und im Sparmodus wird kein Satellit gesucht, da isses zur Pause, das Garmin. Das Armband ist krumm und steif und geht nur mit viel Gefummel um mein dünnes Frauenärmchen. Und beim Langsamlaufen meldet es: Autopause. Dabei laufe ich! Bloß langsam. Aber sowas geht ja GAR nicht, langsamer als 7er Schnitt, ist ja kein Laufen mehr!!

  • Ach du je… beim Lesen deines Berichtes gruselt es mich. Ich besitze seit nunmehr 7 Jahren ja den Garmin 305 und liebe ihn heiß und innig. Es ist immer noch das erste Modell (mein Mann hat in der Zeit schon zwei erledigt, obwohl ich mehr laufe…), er piept sogar noch (was viele wohl nach kürzester Zeit nicht machen), findet den Satelliten recht schnell, der Akku hält über fünf Stunden problemlos (was ich bei einem Horrormarathon leider mal unfreiwillig ausprobiert habe), er lässt sich schnell über USB aufladen und die Übertragung zum PC funktioniert auch einwandfrei.
    Aber ich habe schon so viele Horrorstorys von den Nachfolgern gehört, dass ich an dem Tag, an dem meiner eventuell mal das Leben aushauchen sollte, einfach in blanke Verzweiflung verfallen werde.
    Danke trotzdem für den Bericht! 🙂

  • ENDOMONDO hat übrigens eine Auto-Stop-Funktion, wenn man sich nicht bewegt.
    Ein Vorteil des Smartphones ist, dass man nebenbei noch den Schmittcast hören kann (wenn es denn mal wieder einen gibt). 😉

  • Tut mir leid für Dich, dass Du solch massive Probleme mit Deiner Garmin hast. Ich habe den Forerunner 405 inzwischen nun seit beinahe 5 Jahren und hatte noch keinerlei Probleme mit dem Aufladen (ebenfalls mit der „Wäscheklammer“) oder der Synchronisierung (per Ant+ USB-Stick). Die Kontakte wasche ich nach jedem Lauf mit Wasser ab und trockne sie. Vielleicht oxidieren sie deshalb nicht, wie bei manch anderem 405-Besitzer. Auch das GPS-Signal dauert bei mir keine 10 Minuten, sondern vielleicht 1-2 Minuten. Wie gesagt, schade, dass Du Pech mit Deiner Garmin hast. Ich liebäugle mit dem Forerunner 620, auch wenn der Preis schon krass ist. Aber ich bin technikverliebt und mag solche Spielereien. Falls ich zuschlage, hätte ich einen FR405 übrig. 😉

  • Ich kann all die Probleme mit der 210 voll und ganz bestätigen. Habe meine Uhr jetzt 3 Jahre und habe mich damals sehr intensiv damit auseinander gesetzt, welche Uhr mit GPS ich mir denn kaufe. Irgendwann mußte ich mich einfach für eine Uhr entscheiden. Entweder du hast Glück und alles funktioniert problemlos oder wie im Falle der Garmin eben einfach nicht. Ziemlich schnell war mir aber auch schon klar, nie mehr wieder eine Garmin. Zum Glück entwickelt sich die Technik der anderen Uhren ja auch weiter und es kommen immer auch mal neue Modelle auf den Markt. Da ich aber auch 199,– für bezahlt habe, muß die Uhr jetzt einfach noch eine Weile für mich arbeiten, damit das Geld nicht ganz zum Fenster heraus geworfen ist. Wenn ich es nicht so interessant finden würde, wieviel KM ich im Training gelaufen bin und in welchem Tempo, würde ich auch einfach wieder mit Timex-Stoppuhr aktivieren. Zum Glück habe ich auch noch eine Polar mit Foot-Pad, wenn mich Garmin gar zu sehr nervt oder sie einfach mal wieder leer ist, weil sich der Satelitt nicht abgeschaltet hat und der Akku mal wieder leer gelaufen ist und ich keine Zeit zum Aufladen habe.

  • Mir geht´s genauso! Ich hatte vorher eine FR305, nicht besonders elegant, aber immer zuverlässig, bis sie mir nach Ablauf der Garantie hopsgegangen ist. Die FR 210 braucht oft ewig für den Satelliten und verliert diesen dann zuverlässig kurz vor dem Startschuß. Laden und Daten auf den PC bringen ist ein Geduldsspiel. Mal sehen, ob ich diesmal einen schönen reproduzierbaren Defekt finde, um das Gerät noch in der Garantiezeit zurückzugeben.

  • Hab ich alles mit meiner Garmin auch so Frau Schmitt. Blos, dass die Uhr sich beim Wettkampf nicht einbucht, was sie tatsächlich in der Hälfte der Fälle beim Versuch mich zu ärgern versucht, lässt mich kalt. Durch die Messtoleranzen sind die GPS-gestützten Angaben wie Strecke und Pace eh so enervierend ungenau je weiter man kommt. Da nutze ich das Ding im Wettkampf seit Langem nur als Stoppuhr und pauke vorher die 5km-Durchgangszeiten oder schreib sie mir auf den Arm.

  • Guten Abend,

    ich mußte meine Garmin 610 nach 19 Monaten einschicken. Der Akku wurde nicht mehr aufgeladen, die Kontakte auf der Rückseite sind schlicht verrostet. Bei einer Uhr die damals ca. 350 EUR gekostet hat, darf so etwas eigentlich nicht passieren.

    Nun bin ich die letzten Male mit meinem Smartphone und Runtastic bzw. Endemondo gelaufen. Die Aufzeichnungen waren absurd. Danach wäre ich hüfiger durch – anstatt am Rande – des Hengsteysees gelaufen. Auch die Zwischenzeiten schwankten zwischen mehr als 8Min/km und 4:30 Min/km (schön wär´s …). Ich verlinke es mal:

    https://www.runtastic.com/de/benutzer/bernd-albert-2/sportaktivitaeten/148130256

    Ich glaub, ich will auch wieder eine Stoppuhr !

    Schönen Abend noch

    Bernd

  • Ich bin eigentlich auch ein Fan von „direkt umziehen und Laufen“.
    Die geschilderten Probleme kenne ich zur Genüge und der Zeitaufwand für „Akku laden, GPS fix, Daten upload, neuer Rechner, etc“ ist nervig.
    Meine Garmin 305er funktioniert dabei sogar einwandfrei, dennoch nutzte ich bislang auch öfters eine 19€-Plastikuhr auf gewohnten Strecken und fand mich mindestens 10min früher auf der Coach relaxen. Letztendlich fand ich die GPS-Uhr nur vielleicht 5mal wirklich nützlich, z.B. Laufstrecke in Frankfurt Innenstadt oder die erste große Runde im Stadtwald sieht in Google Earth ganz nett aus.

    Aber der Spieltrieb oder schlicht die Selbstdarstellung (meine Strecke, meine KM, meine Zeit,…) treibt schon etwas in die Zwangsabhängigkeit von diesen GPS-Uhren.
    Ich hatte im Oktober meine sportlichen Ziele von „Fitness“ auf HM / M in 2014 erhöht, was natürlich zwingend den Einsatz von neuester Technik unabdingbar macht (bin mir nicht sicher, was wirklich zuerst kam…). An dieser Stelle empfehle ich für finanziell entspannte Runner die Garmin 620 HR für ca. 400€.
    Nach knapp 7 Wochen und 30 Einsätzen über ca. 300km sowie verschiedenen Trainingseinheiten sind die Pluspunkte für mich:
    Akku hält 1-2 Wochen, Uhr super klein und leicht, regensicher, Upload automatisch per Wlan bereits vor der Haustür, die Garmin-Trainingspläne für HM/M sind auf Steffny-Niveau und relativ einfach auf die Uhr übertragbar. Der GPS-fix geht auch schneller ( allerdings geht doch nichts über die Fensterbank bzw bei mir der Briefkasten vor der Tür). Der Erholungsratgeber erscheint mir glaubwürdig und sinnvoll. Die 25min Standby vor dem Laufevent haben wohl auch dieses Horrorthema entschärft ( werde ich allerdings erst im März beim 1.HM selbst testen können ). Schade finde ich, daß die Uhr nicht für mehrere Nutzer eingerichtet werden kann. Andere Fitnessgeräte, z.B. das Rudergerät Concept2, können dies ja auch. Und wenn der Partner mitläuft, könnte so eine Superuhr sicher auch einen zweiten Brustgurt mitempfangen ( ein zusätzlicher Schrittsensor geht ja auch), oder?
    Die Online Standortverfolgung hört sich toll an, aber wenn ich hierzu ein Smartphone mitnehmen muß, kann ich die GPS-Uhr auch gleich Zuhause lassen.
    So genug Werbung gemacht, vielleicht hilft es bei der Entscheidung, falls doch ein neues Tool gesucht wird….

  • Wunderbar. Alle von dir beschriebenen Macken kann ich bestätigen. Ein grauenvoller GPS-Empfänger, spontane Abstürze die mit undokumentierten Tastendrückorgien zu beheben sind und als Krönung die Lade- und Datenklemme. Die hat es mir besonders angetan. Du steht ja noch am Anfang deiner 210er-Zeit. Ich habe schon 2 Jahre und ein Austauschgerät hinter mit. Ich kann dir Hoffnung machen – das ewige Ruckeln und Fummeln an der Klemme lässt das Kabel schlussendlich defekt gehen. Dann lädt die Uhr zwar noch aber eine Datenverbindung geht nicht mehr.
    Da gibt es dann 2 Möglichkeit und nur eine ist richtig:
    a. Neue Klemme für ca. 17,- EUR kaufen
    b. Alles in den Müll

    Ich hatte vorher eine 305, welche ich leider verloren habe. Die 305 war groß, hässlich und klobig ABER sie funktionierte wunderbar. Als Datenkabel diente dort auch ein einfaches USB-Kabel. Da ist dann auch ein Kabeltausch kein Problem, solche Kabel hat ja jeder massenhaft rumliegen.

    Das ist übrigens kein Einzelfall mit der 210er, sondern ein produktübergreifendes Problem bei Garmin. Die Produkte werden schlechter. Wer sich bei Amazon mal die Kritiken zu den (teuren) Bergsportgeräten durchliest, findet ein vergleichbares Muster.

    Das alte GPSmap 60 war ein zuverlässiger Begleiter für den Bergsport, die neuen Geräte (62 & 64) glänzen durch Ungenauigkeiten, Verbindungsabbrüche und Abstürze. Dafür kann ich bei den aktuellen Geräten nun mittels Bluetooth & Smartphone auf Facebook posten. Oder teils auch Fotos machen. Toll! Und so irre wichtig. Da werden so Kleinigkeiten wie eine präzise und zuverlässige Positionsbestimmung im hochalpinen Gelände irrelevant. Bei Facebook posten, das zählt auf dem Berg.

    Nach Jahren des Testens von Uhren, Handhelds, Smartphones etc. bin ich ernüchtert zu folgendem Dreisatz gekommen:
    1. normale Sportuhr für das Kardiotraining
    2. Karte & Kompass für den Bergsport. So ganz analog.
    3. Für GPS-Tracking (welches ich verschiedenen Gründen haben möchte) einen einfachen GPS-Logger für 50-70 EURO , z.B. „Trip Recorder“ oder ähnliches. Bei Bedarf auf Apple-Kompatibilität achten. Die Geräte sind etwas größer als eine Streichholzschachtel und gut zu verstauen. Sie haben kein Display und machen nix anderes als die Position zu loggen. Die Auswertung und Aufbereitung muss dann halt am Rechner erfolgen.

    Die Zeit, die ich am Rechner benötige, um die GPS-Tracks mit den Trainingsinformationen der Sportuhr zu verknüpfen ist weniger als die Warterei auf das Signal bei meiner 210.

  • Köstlich geschrieben – man findet sich wieder 😉
    Aber ich will auch Trost spenden:
    Ich bin (ein wenig) Zahlenfetischist – Strecke, Zeit, Pace, Herzschlag ist doch das mindeste was man nach dem Lauf wissen will. Meine Beurer Pulsuhr war ja ganz ok, aber Aufzeichnungen gab es keine. Der Schrittzähler war eher Kategorie Schrott. Das GPS am Android Mobiltelefon ein Desaster: Bis ein Satellit geortet war, war ich schon die halbe Strecke gelaufen.
    Aber jetzt hatte Runnerspoint die Forerunner 110 im Angebot – ich konnte nicht widerstehen. Kurz und bündig: Ich bin begeistert! Der Clip ist nicht „biegen – beugen – linsen – klemmen“ sondern eigentlich pflegeleicht. Ein Satellit ist in ca. 30 Sekunden nach Verlassen der Haustür geortet. Der Brustgurt ist in null-komma-nix gekoppelt. Beim Laufen einfach, übersichtlich, zuverlässig. Zuhause an den PC anklemmen und auf Garmin Connect oder ins Garmin TrainingsCenter hochladen – und der Zahlenfetischist hat was zu staunen …

  • Tach zusammen,

    nach langem Suchen habe ich mit der TomTom Cardio Mulitsport endlich eine brauchbare Uhr gefunden. Pulsmessung ohne Brustgurt und mit realistischen Werten, GPS wird superschnell gefunden und sieht auch nett aus. Ich laufe nicht mehr ohne …

    VG Bernd

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